Di-Sa 10-13h und Do/Fr 15-18h +43 (676) 3077172 rochus.probst@kunstwelt.at Mandellstr. 22, 8010 Graz, Österreich
Museales Verwandlungsmöbel, nach dem Modell Nr. 5 von Friedrich Gottlob Hoffmann (Puschwitz 1741 - 1806 Leipzig) gefertigt.
Pythagoras
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Dieser außergewöhnliche Biedermeier-Salontisch aus Wien um 1825 fasziniert durch seine klare Formensprache und sein besonders ansprechendes Nussbaum-Furnierbild, das sich in einer radialen – beinahe blütenartigen – Struktur über die gesamte runde Tischplatte erstreckt. Die Ästhetik des Biedermeier, einer Stilrichtung, die in Österreich zwischen etwa 1815 und 1848 aufblühte, zeichnet sich durch elegante Schlichtheit sowie einen Fokus auf wertvolle Materialien und gekonnte Handwerkskunst aus. Genau diese Merkmale vereint der hier präsentierte Salontisch in hervorragender Weise.
Die großzügig bemessene runde Tischplatte bietet ausreichend Platz für bis zu sechs Personen, was sie ideal als Mittelpunkt eines Salons oder Essbereichs macht.
Die Gesamtproportionen wirken harmonisch und ausgewogen, wodurch das Möbelstück trotz seiner stattlichen Maße eine gewisse Leichtigkeit vermittelt.
Das Furnierbild aus Nussbaum zeigt eine sorgfältig ausgewählte, spiegelbildlich angeordnete Maserung. Im Zentrum entfaltet sich ein beeindruckendes Strahlenmuster, das in den symmetrisch angelegten Segmenten besonders zur Geltung kommt.
Die Oberfläche wurde – typisch für hochwertige Biedermeier-Stücke – in einer glänzenden bzw. seidenmatten Politur ausgeführt. Dadurch tritt die lebhafte Faserung des Nussbaumholzes markant hervor und verleiht dem Tisch eine warme Ausstrahlung.
Der Tisch ruht auf einer mehrsäuligen Mittelsäule, bei der mehrere gedrechselte Rundsäulen nebeneinander auf einem facettierten (sechseckigen) Sockel angeordnet sind. Diese Konstruktion bewirkt eine stabile Standfestigkeit und ist in der Biedermeier-Zeit durchaus verbreitet, jedoch in dieser aufwendigen Ausführung ein besonderes Qualitätsmerkmal.
Die holzsichtigen Säulen greifen das Material und die Farbgebung der Tischplatte auf, was zu einem geschlossenen Gesamtbild beiträgt.
Salontische dieser Art wurden in bürgerlichen und adeligen Wiener Haushalten gern als geselliger Mittelpunkt genutzt, etwa zum Kaffeetrinken, für kleinere Tafeln oder zum Empfang von Gästen.
Das Biedermeier legt großen Wert auf Wohnlichkeit, Privatheit und Detailverliebtheit. Die Möbel sind gekennzeichnet durch klare Linien, den Verzicht auf übermäßige Schnitzereien und stattdessen fein ausgearbeitete Furnierbilder sowie eine elegante Formsprache.
Der Tisch wurde umfassend restauriert und sehr sorgfältig gepflegt. Ein gleichmäßig polierter Glanz und eine lebendige Maserung weisen auf eine fachgerechte Aufbereitung hin.
Da das Biedermeier im Kern eine österreichische Stilrichtung ist, gilt dieser Salontisch als bedeutendes Zeugnis österreichischer Möbelkunst des frühen 19. Jahrhunderts.
Das aufwendige Furnierbild, die harmonisch proportionierte Rundform und das kunstfertige Untergestell machen das Stück zu einer Rarität, die nicht nur historisch, sondern auch ästhetisch und funktional einen bleibenden Wert besitzt.
Insgesamt vereint dieser Biedermeier-Salontisch eine sehr hohe handwerkliche Qualität, eine erlesene Auswahl des Nussbaumfurniers und den zeittypischen Charme des frühen 19. Jahrhunderts. Für Liebhaber originaler österreichischer Möbelkunst und Sammler authentischer Antiquitäten stellt er damit ein echtes Prunkstück dar, das Funktionalität, Eleganz und historischen Stellenwert in sich vereint.
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Möbel
Möbel 19. Jhdt.
Tisch Biedermeier rund
18.04.2025
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